Jürgen Schupp, geb. 1956, Prof., Dr. rer. soc., begann als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Survey Manager und seit 2006 als stellvertretender Leiter der Abteilung Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). 2006 Ernennung zum Honorarprofessor für Soziologie am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin sowie von April 2009 bis Januar 2013 Vice Dean of Graduate Studies am DIW Graduate Center of Economic and Social Research. Seit Frühjahr 2012 ist er zudem Mitglied der Faculty der Berlin Graduate School of Social Sciences (BGSS) der Humboldt Universität zu Berlin. Seit September 2013 hat er die Universitätsprofessur (W3) für Soziologie, insb. empirische Sozialforschung an der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) inne.
Er studierte in Mainz und Frankfurt Volkswirtschaftslehre und Soziologie. 1983 schloss er sein Studium an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt als Diplom-Soziologe ab. Ende 1984 wechselte er im Anschluss an seine Tätigkeit im Teilprojekt „Integrierte Mikrodatenfiles“ des Sfb 3 zum Teilprojekt „Sozio-oekonomisches Panel“, welches beim damaligen Präsidenten Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp am DIW Berlin angesiedelt war. Es folgten verschiedene Forschungsaufenthalte in den USA und Großbritannien. 1994 wurde er an der Ruhr-Universität Bochum zum Thema Teilzeitbeschäftigung im sozialen Wandel promoviert. Im Jahr 2006 weilte er für einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt als Fellow am Hanse-Wissenschaftskolleg, Delmenhorst. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Methoden der empirischen Sozialforschung, insb. Survey-Methodologie, Soziale Indikatoren, Sozialstrukturanalysen, subjektives Wohlbefinden sowie Fragen sozialer Ungleichheit.
Jürgen Schupp hat seit mehr als zwanzig Jahren als Survey-Manager an der Konzeption, Analyse sowie Weiterentwicklung der Längsschnittstudie Sozio-oekonomisches Panel (SOEP) entscheidend mitgewirkt. Inhaltlich hat sich Jürgen Schupp in den letzten Jahren u.a. mit der Rolle von „non-cognitive skills“ wie Vertrauen und Risikoaversion, sozialem und kulturellem Kapital beschäftigt, und er ist maßgeblich an der Implementation von Persönlichkeitsvariablen sowie Kompetenzmessung in das SOEP-Erhebungsprogramm beteiligt.
Schupps allgemeines Interesse an Ungleichheitsfragestellungen manifestiert sich auch darin, dass er seit Jahren Mitglied des wissenschaftlichen Expertenkreises zur Armuts- und Reichtumsberichterstattung ist und auch für den vierten Armuts- und Reichtumbericht die Bundesregierung berät. Von 2007 bis 2012 war Jürgen Schupp Sprecher der Sektion Soziale Indikatoren in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS). Von Mitte 2011 bis Ende 2015 leitete er zusammen mit Martin Diewald (Universität Bielefeld) das Teilprojekt A1 „Soziale Schließung“ des sozialwissenschaftlichen Sonderforschungsbereichs 882 „Von Heterogenitäten zu Ungleichheiten“ der Universität Bielefeld.
Von 2012 bis 2013 wurde er zum Sprecher des Interdisziplinären Verbunds Wissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (IVI) und war in dieser Funktion auch stimmberechtigtes Mitglied des Präsidiums der Leibniz Gemeinschaft (WGL).
Von 2011 bis 2012 leitet er interimistisch die forschungsbasierte Infrastruktureinrichtung SOEP; im Januar 2013 wurde er vom Kuratorium zum Direktor der Infrastruktureinrichtung am DIW Berlin bestellt und leitet das SOEP.
Foto: Detlef Güthenke, DIW Berlin