Die deutsche Wirtschaft ist 2017 mit 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr kräftig gewachsen. Ein höherer Wert wurde zuletzt während des Aufschwungs nach der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/09 verzeichnet. Die gute konjunkturelle Entwicklung dürfte sich im aktuellen Jahr fortsetzen. Dazu tragen ein günstiges weltwirtschaftliches Umfeld und die unverändert expansive Geldpolitik bei. Zum Start in das neue Jahr liegt die Einschätzung der Geschäftslage der Unternehmen auf einem neuen Rekordhoch. Auch die Konjunkturerwartungen für die nächsten Monate zeigen aufwärts. Dämpfend wirkt der starke Eurokurs, der die deutschen Exporte verteuert. Der deutsche Arbeitsmarkt knüpft an seine sehr gute Entwicklung aus dem Vorjahr an und ist mit Schwung in das neue Jahr gestartet. Die Arbeitslosigkeit sinkt weiter.

Außenwirtschaftliches Umfeld

Die Weltwirtschaft wächst zunehmend dynamischer. Insbesondere die Entwicklung in Europa und Asien konnte sich zuletzt verbessern. Auch für den Jahresverlauf zeichnet sich keine Umkehr dieses Trends ab. Die Senkung der US-amerikanischen Unternehmenssteuern dürfte die US-Konjunktur zumindest kurzfristig stimulieren.

Exporte

2017 konnten die deutschen Exporte um 4,7 Prozent zulegen. Die Importe nahmen sogar um 5,2 Prozent zu. Der Außenbeitrag, also der Beitrag des Saldos aus Exporten und Importen, zum Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) ist rechnerisch mit 0,2 Prozentpunkten leicht positiv. Am aktuellen Rand verteuert sich der Euro im Vergleich zum Dollar. Dies dämpft die Exportaussichten zwar etwas, diese liegen aber aufgrund der guten Weltkonjunktur weiterhin auf hohem Niveau.

Investitionen

Die Bruttoanlageinvestitionen trugen 2017 0,6 Prozentpunkte zum BIP-Wachstum bei. Diese Entwicklung entstand durch einen Anstieg von 3,5 Prozent bei den Ausrüstungs- und 2,6 Prozent bei den Bauinvestitionen. Die Investitionen steigen, da die Kapazitäten in der Produktion durch den wirtschaftlichen Aufschwung zunehmend ausgelastet sind. Zudem sind die Finanzierungsbedingungen sehr günstig. Der Aufwind bei den Investitionen dürfte sich 2018 fortsetzen. Die Einschätzung der Geschäftslage der Investitionsgüterproduzenten liegt auf einem Rekordhoch und die Erwartungen zeigen aufwärts.

Konsum

Der Konsum blieb 2017 die Stütze des Wachstums mit einem Beitrag von 1,4 Prozentpunkten. Im Vergleich zum Vorjahr legte der private Konsum um 2,0 Prozent zu, der staatliche Konsum stieg um 1,4 Prozent. Steigende Steuereinnahmen geben dem Staat finanzielle Spielräume. Die Verbraucherpreisinflation hat sich 2017 auf im Schnitt 1,7 Prozent im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat stabilisiert, deutlich höher als in den Jahren zuvor. Dennoch bleibt die Stimmung der Verbraucher ungebrochen sehr gut, so dass sich der Aufwärtstrend beim privaten Konsum in diesem Jahr fortsetzen dürfte.

Arbeitsmarkt

Der Start in das neue Jahr ist am Arbeitsmarkt sehr gut verlaufen. Die Beschäftigung steigt und die Arbeitslosigkeit geht zurück. Dies liegt zum Teil am über den Jahreswechsel vergleichsweise warmen Winter (mehr Informationen finden Sie hier). Auf Basis der guten konjunkturellen Entwicklung ist davon auszugehen, dass sich der deutliche Abbau der Arbeitslosigkeit fortsetzen wird. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Januar im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkte auf 105,0 Punkte gestiegen und unterstreicht die sehr guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt.