Im zweiten Quartal 2017 ist die deutsche Realwirtschaft saison- und kalenderbereinigt um 0,6 Prozent gewachsen, nach 0,7 Prozent im ersten Quartal. Auch der Start in das zweite Halbjahr ist gut verlaufen und die kräftige Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Impulse kommen insbesondere von der Exportnachfrage. Diese Entwicklung stützt den weiterhin positiven Trend am Arbeitsmarkt, der zu weniger Arbeitslosigkeit und mehr Beschäftigung führt.  

Außenwirtschaftliches Umfeld

Die positive konjunkturelle Entwicklung entsteht in einem dynamischen außenwirtschaftlichen Umfeld. Das Wachstum in der Eurozone (+0,7 %) und in den USA (+0,8 %) übertrifft derzeit sogar die Entwicklung in Deutschland. Innerhalb der Eurozone zeigt sich dennoch ein heterogenes Bild: eine starke Dynamik ist zum Beispiel in den Niederlanden und Spanien zu beobachten, in Frankreich, Italien und Griechenland ist die Entwicklung verhaltener.

Exporte

Der deutsche Außenhandel ist aufwärtsgerichtet. Nachdem die Exporte im zweiten Quartal um 0,7 Prozent zunahmen, zeichnet sich auch für das dritte Quartal eine Fortsetzung dieses Trends ab. Der stärker gewordene Eurokurs begünstigt die Exporte zwar nicht mehr so deutlich, dies trübt die Exporterwartungen aber bisher nicht. Die Importe legten im zweiten Quartal deutlich um 1,7 Prozent zu, so dass der Außenbeitrag zurückging.

Investitionen

Der konjunkturelle Aufschwung wird auch durch einen Aufwind bei den Investitionen gestützt. Im zweiten Quartal sind die Ausrüstungs- und die Bauinvestitionen um 1,2 bzw. 0,9 Prozent gestiegen. Die Kapazitätsauslastung der Unternehmen hat weiter zugenommen, so dass davon auszugehen ist, dass sich die rege Investitionstätigkeit – auch im Zuge der sehr guten Finanzierungsbedingungen – weiter fortsetzen wird.

Konsum

Der Konsum leistete den größten Beitrag zum realen BIP-Wachstum. Die sehr gute Stimmung der Verbraucher gepaart mit einer günstigen Einkommensentwicklung ließen den privaten Konsum um 0,8 Prozent zulegen. Trotz mittlerweile stärker steigender Preise ist mit keiner Trendwende zu rechnen. Auch die öffentlichen Ausgaben sind im Zuge zunehmender Steuereinnahmen um 0,6 Prozent gewachsen.

Arbeitsmarkt

Die Erwerbstätigkeit steigt deutlich. Immer mehr Personen finden eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften ist ungebrochen hoch. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit und die Unterbeschäftigung, die unter anderem Personen in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen berücksichtigt, gehen zurück. Das IAB-Arbeitsmarktbarometer hat im Oktober kräftig auf 104,8 Punkte zugelegt. Die Aussichten für ein weiteres Sinken der Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten haben sich deutlich verbessert. Für die Beschäftigungsentwicklung bleiben die Aussichten exzellent.

 

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