Der Gini-Koeffizient ist ein Konzentrationsmaß zur Quantifizierung von Ungleichverteilungen und findet in der Ökonomie Anwendung zur Beschreibung von Einkommens- und Vermögensungleichheiten. Der Gini-Koeffizient wird aus der sogenannten Lorenzkurve abgeleitet. Zunächst werden Personen in aufsteigender Reihenfolge nach ihren Einkommen/Vermögen sortiert. Die Lorenzkurve setzt den kumulativen Anteil der Personen (x-Achse) in Relation zu den auf diese Personengruppe entfallenden Anteil an der Summe aller Einkommen/Vermögen (y-Achse). Im Zustand völliger Gleichverteilung stellt die Lorenzkurve eine Gerade mit einer Steigung von 45 Grad dar. In einem Szenario mit maximaler Ungleichheit – das heißt eine Person erhält alles und alle restlichen Beschäftigten verfügen über nichts – verläuft die Kurve horizontal bei 0 %, um dann bei der letzten Person sprunghaft auf 100 % anzusteigen. Der Gini-Koeffizient ermittelt die Konzentration der Einkommen/Vermögen, indem er die Abweichung der tatsächlich beobachteten Lorenzkurve von der Lorenzkurve unter völliger Gleichverteilung misst und ins Verhältnis zur Abweichung unter völliger Ungleichverteilung setzt. Der Gini-Koeffizient kann Werte zwischen 0 (völlige Gleichverteilung) und 1 (völlige Ungleichverteilung) annehmen. Multipliziert man den Gini-Koeffizienten mit 100, erhält man den Gini-Index.
Das könnte Sie interessieren...
5. November 2025 | Frauen
Frauen sind schlechter über das Gehalt ihrer Kolleg*innen informiert als Männer
Seit 2017 existiert in Deutschland das sogenannte Entgelttransparenzgesetz, das Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen mit gleichwertiger Arbeit in derselben Firma reduzieren soll. Das Gesetz ...weiterlesen
30. Oktober 2025 | Gesamtwirtschaft
Einschätzung des IAB zur wirtschaftlichen Lage – Oktober 2025
Der erste Anlauf eines wirtschaftlichen Aufschwungs zu Jahresbeginn ist ins Stocken geraten. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ging im zweiten Quartal 2025 preis-, saison- und kalenderbereinigt ...weiterlesen
In den kommenden Jahren erreichen die geburtenstarken Jahrgänge das Rentenalter. Um den drohenden Verlust an Arbeitskräften abzumildern, hatte die Ampel-Koalition eine Einmalzahlung für diejenigen ...weiterlesen
