Der Gini-Koeffizient ist ein Konzentrationsmaß zur Quantifizierung von Ungleichverteilungen und findet in der Ökonomie Anwendung zur Beschreibung von Einkommens- und Vermögensungleichheiten. Der Gini-Koeffizient wird aus der sogenannten Lorenzkurve abgeleitet. Zunächst werden Personen in aufsteigender Reihenfolge nach ihren Einkommen/Vermögen sortiert. Die Lorenzkurve setzt den kumulativen Anteil der Personen (x-Achse) in Relation zu den auf diese Personengruppe entfallenden Anteil an der Summe aller Einkommen/Vermögen (y-Achse). Im Zustand völliger Gleichverteilung stellt die Lorenzkurve eine Gerade mit einer Steigung von 45 Grad dar. In einem Szenario mit maximaler Ungleichheit – das heißt eine Person erhält alles und alle restlichen Beschäftigten verfügen über nichts – verläuft die Kurve horizontal bei 0 %, um dann bei der letzten Person sprunghaft auf 100 % anzusteigen. Der Gini-Koeffizient ermittelt die Konzentration der Einkommen/Vermögen, indem er die Abweichung der tatsächlich beobachteten Lorenzkurve von der Lorenzkurve unter völliger Gleichverteilung misst und ins Verhältnis zur Abweichung unter völliger Ungleichverteilung setzt. Der Gini-Koeffizient kann Werte zwischen 0 (völlige Gleichverteilung) und 1 (völlige Ungleichverteilung) annehmen. Multipliziert man den Gini-Koeffizienten mit 100, erhält man den Gini-Index.
Das könnte Sie interessieren...
22. November 2024 | Internationale und regionale Arbeitsmärkte
ELMI Policy Panel: Fehlen überall Arbeitskräfte?
Bei der 2024er Konferenz der European Association of Labour Economists (EALE) kamen führende Experten zusammen, um die neuesten Erkenntnisse aus der Arbeitsmarktforschung zu besprechen. IAB-Direktor ...weiterlesen
20. November 2024 | Arbeitsmarktpolitik
Arbeitslose im Grundsicherungsbezug: Väter nehmen ungünstige Arbeitszeiten und lange Arbeitswege eher in Kauf als Mütter
Daten des Panels „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS) zeigen, dass Arbeitslose, die Leistungen der Grundsicherung beziehen, eine hohe Bereitschaft haben, eine neue Arbeitsstelle auch unter ...weiterlesen
19. November 2024 | In eigener Sache
Ein fester Anker auch in stürmischer See – mit Ulrich Walwei geht ein herausragender Fahrensmann von Bord
Nach 36 Jahren am IAB geht Vizedirektor Ulrich Walwei in den Ruhestand. Während die Direktoren wechselten, blieb er die Konstante am Institut. Selbst in den turbulentesten Jahren standen bei ihm ...weiterlesen