Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft setzt sich fort: Nach einem Plus von 0,8 Prozent des saison- und kalenderbereinigten Bruttoinlandsprodukts im dritten Quartal 2017 zeichnet sich für das Schlussquartal eine ähnlich positive Entwicklung ab. Zwar ist die Industrieproduktion nicht mehr ganz so hoch wie im Sommer, die Auftragseingänge zeigen aber weiter nach oben. Auf Basis der optimistischen Konjunkturerwartungen der Unternehmen lässt sich davon ausgehen, dass sich der kräftige Aufschwung 2018 fortsetzen wird. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich am aktuellen Rand weiter günstig.

Außenwirtschaftliches Umfeld

Die Entwicklung in Deutschland profitiert von einem guten außenwirtschaftlichen Umfeld. Insbesondere im Euroraum gewinnt die konjunkturelle Entwicklung zunehmend an Schwung (+0,6 % im dritten Quartal). Nach Spanien und Deutschland ist die zusätzliche Dynamik nun auch in Frankreich und Italien angekommen, so dass der Aufschwung auf zunehmend breiterer Basis steht. Die erste Einigung zum Thema Brexit erhöht die Chancen für einen geordneten Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union, wenn auch  zahlreiche Risiken bleiben.

Exporte

Die Exporte leisteten im dritten Quartal einen wesentlichen Beitrag zum deutschen Wirtschaftswachstum. Insgesamt stiegen die Exporte um 1,7 Prozent. Die Exporterwartungen haben sich am aktuellen Rand im Vergleich zum Vormonat etwas verschlechtert, liegen aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Der im Vergleich zum Dollar im Jahresverlauf stärker gewordene Euro senkt die Exportdynamik bisher nicht. Stattdessen legten die Importe zu (+0,9 %). Der Außenbeitrag zum Wirtschaftswachstum ist insgesamt deutlich positiv.

Investitionen

Infolge des konjunkturellen Aufschwungs und hoher Kapazitätsauslastung haben die Investitionen weiter zugelegt. Das Wachstum bei den Investitionen konzentriert sich zunehmend auf die Ausrüstungsinvestitionen. So sind diese im dritten Quartal um 1,5 Prozent gestiegen, die Bauinvestitionen hingegen gingen um 0,4 Prozent zurück. Der Ausblick der Investitionsgüterproduzenten ist sehr gut. Daher und angesichts der sehr guten Finanzierungsbedingungen ist davon auszugehen, dass sich der Aufwind bei den Investitionen auch 2018 fortsetzen wird.

Konsum

Der private und der öffentliche Konsum stagnierten über den Sommer, nachdem sie im ersten Halbjahr deutlich zugelegt hatten.  Dämpfend wirken die zunehmenden Preissteigerungen, die insbesondere durch die Energiepreise getrieben werden. Dennoch bleibt die Stimmung der Verbraucher sehr gut, so dass davon auszugehen ist, dass es sich nur um einen temporären Dämpfer im Wachstum der Konsumnachfrage handelt. Ein Grund für die sehr gute Stimmung ist die hervorragende Lage am Arbeitsmarkt. Die Einkommen der Arbeitnehmer steigen stärker als die Verbraucherpreise.

Arbeitsmarkt

Der Arbeitsmarkt profitiert von der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung: Wie bereits im Jahresverlauf sinkt auch zu Jahresende die Zahl der Arbeitslosen. Der Abbau der Arbeitslosigkeit verstärkt sich sogar weiter. Die Unterbeschäftigung, die unter anderem Flüchtlinge in Maßnahmen der Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik berücksichtigt, entwickelt sich leicht ungünstiger, der Trend zeigt aber ebenfalls nach unten. Die Beschäftigung steigt, insbesondere im sozialversicherungspflichtigen Bereich. Auch für die kommenden Monate sind die Aussichten für den Arbeitsmarkt sehr gut: Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Dezember um 0,1 Punkte gestiegen und steht nun bei 104,9 Punkten.

 

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