Das Liniendiagramm zeigt die reale Wertentwicklung des Kindergeldes für das erste Kind, den aktuellen Wert eines Entgeltpunktes der gesetzlichen Rentenversicherung, der Grundsicherung, sowie des Mindest- und Höchstbetrags des Elterngeld von 2007 bis 2023. Es zeigt sich, dass das Kindergeld im Vergleich zu 2007 um 18 % gestiegen ist, der Rentenwert um 13 % und der Satz der Grundsicherung um 5 %. Der Mindest- und Höchstbetrag des Elterngeldes hingegen hat real 27 % an Wert verloren. Quelle dieser Werte sind eigene Recherchen. Herausgeber der Grafik ist das IAB.

Die Geburtenrate in Deutschland ist niedrig, im Jahr 2023 lag sie laut statistischem Bundesamt bei 1,35 Geburten je Frau. Die Politik versucht durch unterschiedliche Maßnahmen, etwa dem Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen, dem Kindergeld oder dem Bayerischen Familiengeld, Eltern zu unterstützen und somit, zumindest mittelbar, einen Anreiz zum Kinderkriegen zu schaffen. Ein weiteres politisches Instrument hierfür ist das Elterngeld, das 2007 eingeführt wurde. Diese staatliche Förderung gleicht für den Elternteil, der zur Kinderbetreuung beruflich kürzertritt oder gar nicht mehr arbeitet, einen bestimmten Anteil der Einkommenseinbußen aus. Der Mindestbetrag liegt hier bei 300 Euro im Monat, der Höchstbetrag bei 1.800 Euro. Diese Beträge wurden, im Gegensatz zu anderen Sozialleistungen, seit der Einführung nicht angepasst.

Dementsprechend lässt sich auch in der Abbildung erkennen, dass Kindergeld, Leistungen der Grundsicherung sowie Rentenpunkte seit 2007 real – also inflationsbereinigt – an Wert gewonnen haben, während Mindest- und Höchstbetrag des Elterngelds an Wert verloren haben (-27 %).

Diese Mindest- und Höchstbeträge beim Elterngeld sind durchaus für viele Personen relevant: 2007 erhielten etwa 27 Prozent der Elterngeldempfänger den Mindestbetrag, 5 Prozent den Höchstbetrag. Am aktuellen Datenrand im Jahr 2021 waren es laut Destatis 9 beziehungsweise 12 Prozent.

Sowohl die Bezieher des Mindestbetrags als auch die Bezieher des Höchstbetrags sind gegenüber 2007 real schlechter gestellt. Denn sie erhalten heute den gleichen Geldbetrag, obwohl ihre Kosten gestiegen sind. Eine Erhöhung des Elterngeldes könnte für diese Personengruppe also durchaus die Entscheidung für (weitere) Kinder positiv beeinflussen und somit zu einer steigenden Geburtenrate beitragen.

Literatur

Statistisches Bundesamt (Destatis) 2024. „Elterngeldempfänger nach Geburtszeiträumen: Deutschland, Jahre, Geschlecht, Höhe des monatlichen Elterngeldanspruchs“,
https://www-genesis.destatis.de/datenbank/online/statistic/22922/table/22922-0007, abgerufen am 17.01.2025

Autor

Matthias Collischon

 

DOI: 10.48720/IAB.FOO.GA.20250320.01