Vor der Covid-19-Pandemie gab es auch in Berufen, die sich prinzipiell für Homeoffice eigneten, viele Gründe, warum ortsflexibles Arbeiten nicht möglich war, wodurch das vorhandene Homeoffice-Potenzial häufig nicht ausgeschöpft wurde. Während der Covid-19-Pandemie stieg dann der Anteil der Beschäftigten an, die zumindest gelegentlich von zu Hause aus arbeiten konnten.
Mit rund 7 Prozentpunkten fiel dieser Anstieg bei Personen in Berufen mit niedrigem Homeoffice-Potenzial am geringsten aus. Der Anteil bei den Männern stieg von 13 auf 20 Prozent, der bei den Frauen von 12 auf 19 Prozent.
Bei Personen in Berufen mit mittlerem Homeoffice-Potenzial lag der Anteil derer, die zumindest gelegentlich von zu Hause aus arbeiten, bereits 2019 höher. Im Zuge der Pandemie kam es bei beiden Geschlechtern nochmal zu deutlichen Zugewinnen – bei Männern um 22 Prozentpunkte (von 61 % auf 83 %), bei Frauen um 25 Prozentpunkte (von 42 % auf 67 %). Die Lücke zwischen den Geschlechtern hat sich durch die Pandemie allerdings kaum verringert.
Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich bei Frauen und Männern in Berufen mit hohem Homeoffice-Potenzial. Auch hier war die Nutzung von Homeoffice vor der Pandemie bei Männern deutlich höher als bei Frauen (58 % bzw. 40 %). Im Zuge der Pandemie konnte Frauen aus diesen Berufen aber beinahe zu den Männern aufschließen. Sie profitierten am meisten von der Ausweitung der Homeoffice-Möglichkeiten durch die Betriebe.
Literatur
Bruns, Franziska; Matthes, Britta; Stops, Michael (2023): „HOP – an occupational indicator for the potential of working from home.“ Mimeo. Nürnberg.
Autorinnen
DOI: 10.48720/IAB.FOO.GA.20241212.01