Das Säulendiagramm zeigt die mittleren Mieten am Wohn- und Arbeitsplatz von Beschäftigten in Tätigkeiten mit niedrigem, mittleren sowie hohem Homeoffice-Potenzial ihrer Tätigkeit in Euro. Verglichen werden je die Jahre 2019 und 2023. Es zeigt sich, dass die Differenz der Miete zwischen Arbeits- am Wohnort bei der Personengruppe in Tätigkeiten mit hohem Homeoffice-Potenzial am größten ist.

Arbeitnehmer*innen pendeln häufig zwischen kostengünstigeren Wohngebieten und teureren Beschäftigungshochburgen. Dieser Trend verstärkt sich bei Beschäftigten in Tätigkeiten mit hohem Homeoffice-Potenzial, da die entsprechenden Arbeitsplätze häufig in teuren Ballungszentren zu finden sind. Der Mietpreisunterschied zwischen Arbeits- und Wohnort, der für diese Beschäftigten ohnehin schon erheblich ist, hat sich zwischen 2019 und 2023 nochmal vergrößert (von 6,5% auf 8 %). Am stärksten war der Anstieg bei Beschäftigten in Jobs mit den höchsten Homeoffice-Potenzialen.

Die Covid-19-Pandemie hat diese Entwicklung deutlich beschleunigt: Beschäftigte nutzten die rasant ausgebauten Möglichkeiten zur Telearbeit, um Stellen in Großstädten anzunehmen, während sie in günstigeren Gegenden wohnen. Durch die Verringerung der Pendelkosten verändert die Telearbeit die Dynamik des Arbeitsmarktes und die räumliche Verbindung zwischen Arbeits- und Wohnort grundlegend.

Literatur

Coskun, Sena; Dauth, Wolfgang; Gartner, Hermann; Stops, Michael, Weber, Enzo (2024): Working from Home Increases Work-Home Distances. IAB-Discussion Paper Nr. 6.

Mense, Andreas; Michelsen, Claus; Kholodilin, Konstantin A. (2023): Rent Control, Market Segmentation, and Misallocation: Causal Evidence from a Large‑Scale Policy Intervention. In: Journal of Urban Economics, Vol. 134.

Bruns, Franziska; Matthes, Britta; Stops, Michael (2025): HOP – An Occupational Indicator for the Potential of Working from Home. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik.

Autorin

Sena Coskun

 

DOI: 10.48720/IAB.FOO.GA.20251021.01