Die Wirtschaft steckt in der Transformation – selten war der Veränderungsdruck so groß. Für den wirtschaftlichen Erfolg der Transformation kommt es auch auf den Arbeitsmarkt an. Denn Kompetenzen sind zentral für wirtschaftliche Innovationsprozesse. Und gerade bei strukturellen Umbrüchen ist es wichtig, Beschäftigte mit ihren Kompetenzen gezielt in aufstrebende Bereiche hinein weiterzuentwickeln, damit deren Fähigkeiten und Arbeitserfahrung auch dort weiter genutzt werden können.
Ein Gradmesser dafür ist das IAB-LinkedIn-Branchenwechsel-Radar. Praktisch in Echtzeit lassen sich damit Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nachverfolgen. Denn einem Wechsel geht üblicherweise eine Bewerbung voraus – genau diese Daten gibt es in LinkedIn. Aus diesen erstellen wir einen Vorlaufindikator für die in naher Zukunft zu erwartenden Branchenwechsel.
Die Stellenwechsel werden gemessen, wenn LinkedIn-Mitglieder ihr Profil aktualisieren und dabei einen Job in einer anderen der 20 in LinkedIn standardisierten Branchen angeben. Bewerbungen werden über das Online-Bewerbungsformular in LinkedIn erfasst. Alle Daten sind aggregiert und anonymisiert. Die monatlichen Zeitreihen werden saisonbereinigt.
Das Ergebnis: Nach Corona ist die Wechseldynamik mit der Energiekrise noch einmal abgeflaut. Beschäftigte wechseln momentan vergleichsweise wenig zwischen den Branchen. Das kann daran liegen, dass Betriebe immer stärker an ihren knappen Arbeitskräften festhalten. Im Jahr 2024 deutet sich allerdings eine Trendwende an: Die Branchenwechsel stabilisieren sich, die Bewerbungen aus anderen Branchen legen vorsichtig zu.
Weiter Informationen finden Sie im „IAB-LinkedIn-Branchenwechsel-Radar“ auf der Website des IAB.
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DOI: 10.48720/IAB.FOO.GA.20241101.01