Die Besetzung von Ausbildungsplätzen stellt sich nach zwei Jahren der Pandemie für viele Betriebe nach wie vor schwieriger dar als davor. Mehr als vier von zehn Betrieben berichten von einem Rückgang der Zahl oder der Qualität der Bewerbungen. Die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern haben sich ebenfalls verschlechtert. Dies geht aus einer Betriebsbefragung des IAB vom Januar dieses Jahres hervor.

Bereits seit einigen Jahren steigt in Deutschland die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze. Diese Lücke hat sich während der Covid-19-Krise weiter vergrößert. Dies zeigten auch die Ergebnisse der 17. Welle der IAB-Befragung „Betriebe in der Covid-19-Krise“. Ihr zufolge blieben im September 2021 vier von zehn Lehrstellen unbesetzt (lesen Sie dazu eine Analyse von Lutz Bellmann und anderen, die im November vorigen Jahres im IAB-Forum veröffentlicht wurde). Im laufenden Ausbildungsjahr 2021/2022 lag die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge nur geringfügig höher als im vorherigen Ausbildungsjahr. Sie ist damit weiterhin deutlich niedriger als im letzten, noch vor der Pandemie begonnenen Ausbildungsjahr 2019/2020. Fast acht von zehn Betrieben, die im Herbst 2021 weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen hatten, begründeten dies damit, dass sowohl die Zahl als auch die Qualität der Bewerbungen zurückgegangen sei.

Warum haben sich die Besetzungsschwierigkeiten der Betriebe in der jüngsten Vergangenheit weiter verschärft? Wie bewerten die Arbeitgeber ihre Situation und welche Strategien setzen sie gegebenenfalls ein, um ihre Rekrutierungsprobleme zu lösen? Aufschluss darüber geben Daten aus der 21. Welle einer Betriebsbefragung des IAB zu den Auswirkungen der Corona-Krise, die im Januar dieses Jahres durchgeführt wurde.

Gut ein Viertel der Betriebe hatte bereits vor der Pandemie häufig Schwierigkeiten, Ausbildungsplätze zu besetzen

Wie bereits erwähnt, ist das Phänomen unbesetzter Ausbildungsplätze keineswegs neu. Gut die Hälfte der im Januar 2022 befragten Betriebe, die in den vergangenen fünf Jahren zumindest einen Ausbildungsplatz anboten, hatten nach eigenen Angaben schon vor der Pandemie häufig (27 %) oder manchmal (ebenfalls 27 %) Schwierigkeiten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Umgekehrt waren 46 Prozent nie mit derartigen Problemen konfrontiert (siehe Tabelle 1).

Die Besetzungsschwierigkeiten treffen im Prinzip alle Branchen, wenn auch in etwas unterschiedlicher Intensität. Vergleichsweise hoch ist der Anteil der Betriebe, die schon vor der Pandemie häufig Besetzungsschwierigkeiten hatten, im Baugewerbe (41 %). In den anderen hier erfassten Branchen liegt dieser Anteil zwischen 23 und 27 Prozent. Allerdings gibt es durchaus noch viele Betriebe, die zumindest vor der Pandemie keine Probleme bei der Rekrutierung von Auszubildenden hatten. Deren Anteil beträgt je nach Branche zwischen 40 und 49 Prozent.

Zugleich zeigt sich: Der Anteil der Betriebe mit häufigen Besetzungsproblemen ist bei kleineren Betrieben tendenziell höher als bei größeren. Dies galt zumindest vor der Pandemie. Allerdings sind auch viele größere Betriebe keineswegs vor Besetzungsschwierigkeiten gefeit (siehe Tabelle 1).

Tabelle 1: Jeweils 27 Prozent aller ausbildungsberechtigten Betriebe hatten vor der Pandemie häufig oder manchmal Schwierigkeiten ihre Ausbildungsstellen zu besetzen. Für 46 Prozent war dies nach eigenen Angaben nie der Fall. Im Baugewerbe war der Anteil der Betriebe, die häufige Schwierigkeiten angaben, mit 41 Prozent vergleichsweise hoch. Im Verarbeitenden Gewerbe lag dieser Anteil bei 26 Prozent, im Dienstleistungsbereich bei 24 Prozent. Quelle: IAB-Befragung Betriebe in der Covid-19-Krise, Welle 21

Mehr als vier von zehn Betrieben berichten von einem Rückgang der Zahl oder der Qualität der Bewerbungen während der Pandemie

Während der Pandemie hat sich die Situation am Ausbildungsmarkt nicht nur für die Betriebe, sondern auch für die potenziellen Bewerberinnen und Bewerber verschlechtert. Viele Angebote der Berufsberatung und -orientierung, die eine wichtige Rolle bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz spielen, sind weggefallen. Der Zugang zu den Schulen und die Kontakte zu den Abschlussklassen waren in der Pandemie deutlich eingeschränkt. Zudem hat sich angesichts der hohen Unsicherheit über die künftige Entwicklung ein Teil der Jugendlichen dafür entschieden, (Aus-)Bildungswege jenseits der Lehre einzuschlagen oder den Einstieg in eine Berufsausbildung zu verschieben.

Diese Entwicklungen spiegeln sich auch am Bewerbermarkt wider: Mit 48 Prozent gibt fast die Hälfte der Betriebe an, dass die Zahl der Bewerbungen im Ausbildungsjahr 2021/2022 im Vergleich zum letzten Ausbildungsjahr vor der Pandemie (2019/2020) zurückgegangen ist. 41 Prozent der Betriebe sind darüber hinaus der Auffassung, dass die Qualität der Bewerbungen abgenommen hat (siehe Tabelle 2).

Beide Probleme treffen vor allem auf Betriebe zu, die schon vor der Pandemie Besetzungsprobleme hatten. Dieser Zusammenhang bestätigt sich auch dann, wenn Faktoren wie Branchenzugehörigkeit oder Betriebsgröße herausgerechnet werden. Differenziert nach Wirtschaftszweigen zeigt sich, dass insbesondere im Dienstleistungssektor nach Ansicht überdurchschnittlich vieler Betriebe die Quantität oder die Qualität der Bewerbungen abgenommen haben. Auffällig ist, dass Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes deutlich häufiger von einer rückläufigen Zahl an Bewerbungen berichten (56 %) als von einer sinkenden Bewerbungsqualität (39 %).

Zugleich zeigt sich: Gerade in Betrieben, die sehr unter den Folgen der Pandemie leiden, ist die Zahl der (geeigneten) Bewerbungen stark rückläufig. Denn nicht wenige Jugendliche dürften auf eine Bewerbung in den besonders krisengeschüttelten Bereichen verzichtet haben. Empirisch lässt sich dies anhand der hier verwendeten Daten jedoch nicht überprüfen.

Tabelle 2 zeigt den Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe, bei denen sich Zahl und Qualität der Bewerbungen im Ausbildungsjahr 2021/22 gegenüber 2019/20 nach eigenen Angaben verschlechtert haben. 48 Prozent gaben an, dass die Zahl der Bewerbungen verschlechtert hat, 41 Prozent, dass die Qualität abgenommen hat. Bei Betrieben, die schon vor der Pandemie, Besetzungsprobleme hatten, sind die jeweiligen Anteile mit 56 beziehungsweise 51 Prozent noch etwas höher. Dies gilt auch für Betriebe, die wirtschaftlich von der Pandemie betroffen sind. Hier liegen die Anteile bei 58 beziehungsweise 52 Prozent. Quelle: IAB-Befragung Betriebe in der Covid-19-Krise, Welle 21

Die Möglichkeiten, mit potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern in Kontakt zu treten, haben sich in der Pandemie verschlechtert

Der von den Betrieben berichtete Rückgang an Bewerbungen hat möglicherweise auch damit zu tun, dass es für Betriebe während der Covid-19-Pandemie zum Teil schwieriger geworden ist, mit potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern in Kontakt zu treten. So sind während der Pandemie zum Beispiel viele Ausbildungsmessen entfallen, oder Betriebe hatten seltener Gelegenheit, sich und ihr Ausbildungsangebot an Schulen zu präsentieren. In der Befragung gibt ein knappes Drittel der Betriebe an, dass sich ihre Möglichkeiten, während der Pandemie mit potenziellen Auszubildenden in Kontakt zu treten, verschlechtert haben.

Dabei berichten Großbetriebe mit 250 und mehr Beschäftigten deutlich häufiger als Kleinbetriebe von einer entsprechenden Verschlechterung. Großbetriebe setzen in der Regel auf ein größeres Portfolio der Kontaktanbahnung zu potenziellen Lehrlingen und waren folglich stärker vom Wegfall von Ausbildungsbörsen und ähnlichen Veranstaltungen betroffen. Darüber hinaus berichten insbesondere Betriebe des Dienstleistungsbereichs überdurchschnittlich häufig von einer Verschlechterung der Kontaktaufnahme. Gleiches gilt für Betriebe, die aktuell negativ von der Pandemie betroffen sind.

Denkbar ist einerseits, dass in diesen Betrieben, etwa aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe, die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme durch Faktoren wie Kurzarbeit und Betriebsschließungen besonders stark eingeschränkt waren. Andererseits dürften viele junge Menschen ein geringeres Interesse haben, sich in einem stark von der Krise betroffenen Betrieb oder Wirtschaftszweig um einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Für stark von der Krise betroffene Betriebe eine zunächst paradox anmutende Situation: Obwohl sie weniger  Ausbildungsplätze anbieten, geht die Zahl der Bewerbungen zurück.

Rund vier von zehn Betriebe haben das Angebot an Praktika während der Pandemie zurückgefahren oder ganz eingestellt

Neben Ausbildungsmessen und ähnlichen Veranstaltungen spielen vor allem Praktika eine wichtige Rolle, wenn es um das gegenseitige Kennenlernen von Jugendlichen und Ausbildungsbetrieb geht. Doch auch hier waren die Möglichkeiten während der Krise eingeschränkt, beispielsweise weil Betriebe geschlossen oder Teile der Belegschaft im Homeoffice oder in Kurzarbeit waren und die Betreuung der Praktikantinnen und Praktikanten nicht sichergestellt werden konnte.

Den Daten zufolge bieten 90 Prozent der betrachteten Betriebe Schülerinnen und Schülern grundsätzlich die Möglichkeit an, ein Praktikum zur Berufsorientierung zu absolvieren. Dabei sind zwischen Betrieben verschiedener Größen und Branchen keine nennenswerten Unterschiede festzustellen. Von diesen Betrieben haben wiederum 43 Prozent angegeben, dass sie ihr Angebot an Schülerpraktika während der Pandemie verringert oder gänzlich eingestellt haben. 7 Prozent der Betriebe berichten hingegen von einer Zunahme der Praktika während der Pandemie.

Erwartungsgemäß haben insbesondere Betriebe, die aktuell wirtschaftlich negativ von der Pandemie betroffen sind, besonders häufig ihr Angebot an Praktika reduziert oder eingestellt. Auch nach Branche sind zum Teil recht deutliche Unterschiede festzustellen: So haben beispielsweise Betriebe im Baugewerbe nur vergleichsweise selten die Zahl der von ihnen angebotenen Praktika zurückgefahren. In den „sonstigen Branchen“, die unter anderem das Bildungswesen umfassen, waren es hingegen überdurchschnittlich viele Betriebe.

Betriebe, die schon vor der Pandemie Probleme hatten, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen, haben ihr Praktikumsangebot in gleichem Umfang zurückgefahren wie andere Betriebe (34 %). Deutlich häufiger schrumpfte das Praktikumsangebot hingegen in denjenigen Betrieben, bei denen Zahl und/oder Qualität der Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz während der Pandemie zurückgingen (51 %). Da sich beide Veränderungen auf denselben Zeitraum beziehen, sind die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung schwer zu beurteilen. So ist einerseits denkbar, dass das verringerte Angebot an Praktika zu einer Reduktion der Zahl oder der Qualität der Bewerbungen geführt hat. Andererseits könnten weniger Praktika angeboten worden sein, weil es weniger Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz, möglicherweise aber auch für ein Praktikum gab.

Um Besetzungsproblemen zu begegnen, setzen Betriebe vor allem auf neue Wege der Rekrutierung, aber auch auf Zusatzleistungen und Kompromisse

Um Besetzungsschwierigkeiten im Bereich der Ausbildung zu verringern oder diesen vorzubeugen, ergreifen die befragten Betriebe verschiedene Maßnahmen. Mehr als die Hälfte der ausbildungsberechtigten Betriebe (52 %), die in den vergangenen fünf Jahren zumindest einen Ausbildungsplatz anboten, gibt an, neue oder andere Wege zur Rekrutierung von Auszubildenden zu nutzen (siehe Tabelle 3). Hierbei kann es sich beispielsweise um die (erstmalige) Beteiligung an Jobportalen oder Ausbildungsmessen handeln. 48 Prozent der Betriebe sagen, dass sie Kompromisse bei der Qualität der Bewerbungen, zum Beispiel im Hinblick auf die schulische Qualifikation, eingehen. Nahezu ebenso viele, nämlich 45 Prozent, setzen auf die Gewährung von (Sach-)Leistungen zusätzlich zur Ausbildungsvergütung. Knapp jeder dritte Betrieb (31 %) erhöht die Ausbildungsvergütung.

Erwartungsgemäß haben Betriebe mit Besetzungsschwierigkeiten bereits vor der Pandemie die meisten Maßnahmen deutlich häufiger ergriffen als Betriebe ohne Besetzungsschwierigkeiten. Betriebe, die während der Pandemie einen Rückgang der Zahl oder der Qualität der Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz verzeichneten, nutzen die meisten Rekrutierungsinstrumente häufiger als Betriebe, die keinen solchen Rückgang zu beklagen haben. Ähnliche Zusammenhänge zeigen sich auch in einem Kurzbericht von Ute Leber und Barbara Schwengler aus dem Jahr 2021 auf Basis des IAB-Betriebspanels.

Tabelle 3 zeigt den Anteil der Betriebe, die bestimmte Maßnahme einsetzen, um Engpässen bei der Rekrutierung von Auszubildenden zu begegnen. Zu den drei häufigsten Maßnahmen zählen die Nutzung anderer beziehungsweise neuer Verfahren zur Gewinnung von Auszubildenden (zum Beispiel Jobportale oder Ausbildungsmessen), Kompromisse bei der Qualität der Bewerbungen, zum Beispiel im Hinblick auf die schulische Qualifikation, sowie die Gewährung von Leistungen zusätzlich zur Ausbildungsvergütung (zum Beispiel Sachleistungen). Etwa die Hälfte der ausbildungsberechtigten Betriebe macht davon jeweils Gebrauch. Noch höher ist der Anteil bei Betrieben, die schon vor der Pandemie Besetzungsprobleme haben. Quelle: IAB-Befragung Betriebe in der Covid-19-Krise, Welle 21

Fazit

Die duale Ausbildung ist nicht nur für die Jugendlichen ein wichtiges Instrument beim Übergang in Beschäftigung. Sie ist auch für die Betriebe zentral, um ihren Fachkräftebedarf zu sichern. Umso problematischer ist es, dass immer mehr Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben. In der Pandemie haben sich die Möglichkeiten vieler Betriebe, zu potenziellen Lehrlingen Kontakt aufzunehmen und ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, weiter verschlechtert. Viele Angebote der Berufsberatung und -orientierung sind weggefallen, der Zugang zu den Schulen war deutlich eingeschränkt. Eine wichtige Rolle dürfte auch der Umstand spielen, dass das Angebot an Praktika für Schülerinnen und Schüler in der Krise oftmals zurückgefahren oder gänzlich eingestellt wurde.

Hinzu kommt: Betriebe, die ihre Ausbildungsplätze bereits vor der Pandemie nur schwer besetzen konnten, berichten besonders häufig von einem Rückgang der Quantität oder Qualität der Bewerbungen. In diesen Betrieben dürfte sich die Fachkräftesicherung folglich als besonders schwierig erweisen. Mit neuen Rekrutierungsverfahren oder zusätzlichen Leistungen versuchen Betriebe, für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber attraktiver zu werden und mehr Jugendliche zu erreichen. Das allein dürfte aber nicht reichen, um die große Anzahl unbesetzter Lehrstellen substanziell und dauerhaft zu reduzieren.

Dazu passt, dass laut Befragung gut die Hälfte der Betriebe bereit ist, Kompromisse bei der Qualität der Bewerbungen, zum Beispiel im Hinblick auf die schulische Qualifikation, einzugehen. Dies dürfte durchaus Erfolg versprechen, da den vielen unbesetzten Ausbildungsplätzen eine hohe Anzahl an unversorgten Ausbildungsplatzsuchenden gegenübersteht. Bei diesen handelt es sich oftmals um Jugendliche mit einem niedrigen Schulabschluss. Zudem gilt es aber auch, überhaupt wieder mehr junge Erwachsene für eine duale Ausbildung zu gewinnen.

Ob die Zahl der Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz mit dem Abklingen der Krise wieder zunimmt, bleibt abzuwarten. Aktuell sieht es nicht danach aus, denn die Statistik der Bundesagentur für Arbeit stellte im Februar 2022 einen erneuten Rückgang der seit Oktober 2021 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent fest, während die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist. Die Besetzungsprobleme am Ausbildungsmarkt dürften sich also eher noch weiter verschärfen.

Literatur

Bellmann, Lutz; Ebbinghaus, Margit; Fitzenberger, Bernd; Gerhards, Christian; Gleiser, Patrick; Hensgen, Sophie; Kagerl, Christian; Kleifgen, Eva; Leber, Ute; Moritz, Michael; Roth, Duncan; Schierholz, Malte; Stegmaier, Jens; Umkehrer, Matthias (2021): Der Mangel an Bewerbungen bremst die Erholung am Ausbildungsmarkt. In: IAB-Forum, 18.11.2021.

Fitzenberger, Bernd; Gleiser, Patrick; Hensgen, Sophie; Kagerl, Christian ; Leber, Ute; Roth, Duncan; Stegmaier, Jens; Umkehrer, Matthias (2022): Die Zahl der Ausbildungsabschlüsse ist stark zurückgegangen – insbesondere aufgrund kleinerer Jahrgänge und pandemiebedingter Einschränkungen. In: IAB-Forum, 13.04.2022.

Leber, Ute; Schwengler, Barbara (2021): Betriebliche Ausbildung in Deutschland: Unbesetzte Ausbildungsplätze und vorzeitig gelöste Verträge erschweren Fachkräftesicherung. IAB-Kurzbericht Nr. 3.

Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2022). Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt, Februar 2022.

In aller Kürze
  • In Deutschland nimmt bereits seit einigen Jahren die Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen zu. Sie hat sich während der Covid-19-Krise weiter vergrößert.
  • In einer aktuellen Betriebsbefragung gibt fast die Hälfte der Betriebe an, dass die Zahl der Bewerbungen um eine Lehrstelle während der Krise zurückgegangen ist. Gut vier von zehn Betriebe vertreten die Auffassung, dass die Qualität der Bewerbungen abgenommen hat.
  • Die Möglichkeiten, während der Pandemie mit potenziellen Ausbildungsplatzbewerberinnen und -bewerbern in Kontakt zu treten, haben sich nach Ansicht eines Drittels der Betriebe verschlechtert.
  • 43 Prozent der Betriebe haben ihr Angebot an Schülerpraktika während der Krise verringert oder gänzlich eingestellt. Dies gilt insbesondere für Betriebe, die wirtschaftlich negativ von der Pandemie betroffen sind.
  • Um Besetzungsschwierigkeiten im Bereich der Ausbildung zu verringern, ergreifen die Betriebe verschiedene Maßnahmen. Eine besonders große Rolle spielen dabei neue Wege zur Rekrutierung von Auszubildenden und die Gewährung von Sachleistungen. Fast die Hälfte der Betriebe ist zudem bereit, Kompromisse bei der Qualität der Bewerbungen einzugehen, zum Beispiel im Hinblick auf die schulische Qualifikation.

doi: 10.48720/IAB.FOO.20220413.02

Fitzenberger, Bernd; Gleiser, Patrick; Hensgen, Sophie; Kagerl, Christian ; Leber, Ute; Roth, Duncan; Stegmaier, Jens; Umkehrer, Matthias (2022): Der Rückgang an Bewerbungen und Probleme bei der Kontaktaufnahme erschweren weiterhin die Besetzung von Ausbildungsplätzen, In: IAB-Forum 13. April 2022, https://www.iab-forum.de/der-rueckgang-an-bewerbungen-und-probleme-bei-der-kontaktaufnahme-erschweren-weiterhin-die-besetzung-von-ausbildungsplaetzen/, Abrufdatum: 6. November 2024