Das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot ist gegenüber dem Vorjahresquartal weiterhin rückläufig, im Vergleich zum Vorquartal jedoch stabil. Insgesamt ist der Arbeitskräftebedarf nach wie vor hoch. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede nach Branchen und Betriebsgröße.

Der betriebliche Personalbedarf in Deutschland ist – gemessen an den offenen Stellen – nach wie vor hoch: Im vierten Quartal 2023 gab es bundesweit knapp 1,73 Millionen offene Stellen (siehe Abbildung 1). Das von den Betrieben berichtete gesamtwirtschaftliche Stellenangebot ist damit gegenüber dem Vorquartal um rund 1.000 offene Stellen gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 0,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresquartal 2022 sank die Zahl der berichteten offenen Stellen jedoch um fast 260.000 beziehungsweise um 13 Prozent.

Created with Highstock 5.0.12Abb. 1: Offene Stellen, bundesweit sowie in West- undOstdeutschlandAbb. 1: Offene Stellen, bundesweit sowie in West- und OstdeutschlandAnzahl in Mio., 1. Quartal 2011 bis 4. Quartal 2023DeutschlandWestdeutschlandOstdeutschland1/20111/20121/20131/20141/20151/20161/20171/20181/20191/20201/20211/20221/20230,00,20,40,60,81,01,21,41,61,82,02,2Quelle: IAB-Stellenerhebung (vorläufige Zahlen ab 2022). © IAB

Die Zahl der offenen Stellen setzt sich aus den der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten sowie den über andere Suchkanäle ausgeschriebenen offenen Stellen zusammen. Von den 1,73 Millionen offenen Stellen waren im vierten Quartal dieses Jahres laut Angaben der Betriebe 709.000 offene Stellen der BA gemeldet. Dies entspricht einer Meldequote von 41 Prozent.

In der jüngeren Vergangenheit trafen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie den Arbeitsmarkt in unterschiedlicher Intensität und führten zu einem deutlichen Rückgang der offenen Stellen in fast allen Bereichen. Nach Ende der pandemiebedingten Lockdowns erholte sich der Arbeitsmarkt jedoch schnell. Ein Teil des in den Jahren 2021 und 2022 beobachteten Anstieges der offenen Stellen dürfte auf einen in den Lockdowns entstandenen Ersatzbedarf zurückzuführen sein, da die Betriebe ihre Rekrutierungsanstrengungen aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit zunächst reduziert hatten. Seit dem vierten Quartal 2022 ist das Stellenangebot erneut rückläufig, wenngleich weit weniger stark als in der Hochphase der Pandemie. Der aktuelle Rückgang an offenen Stellen gegenüber dem Vorjahresquartal lässt sich unter anderem mit der schwachen Konjunkturdynamik erklären, die aufgrund einer geringen Auslandsnachfrage sowie eines hohen Preis- und Zinsniveaus durch eine gedämpfte Konsum- und Investitionstätigkeit gekennzeichnet ist (lesen Sie dazu die ebenfalls im IAB-Forum erschienene Einschätzung des IAB zur wirtschaftlichen Lage vom Januar dieses Jahres). Auch wenn der Arbeitsmarkt sich vor diesem Hintergrund als relativ robust erweist, deutet die im Rahmen der IAB-Stellenerhebung erhobene Erwartung zur Beschäftigungsentwicklung für die kommenden zwölf Monate auf eine gebremste Entwicklung am Arbeitsmarkt hin (lesen Sie dazu den im IAB-Forum erschienen Beitrag zum Stellenangebot im vierten Quartal 2023).

Die Zahl der offenen Stellen hat gegenüber dem Vorjahresquartal in den meisten Branchen abgenommen

Zugleich variiert die Entwicklung der offenen Stellen im Jahresvergleich sehr stark von Branche zu Branche (siehe Abbildung 2). Während an gleicher Stelle für den Bereich „Sonstige Dienstleistungen“ im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr noch ein leichter Anstieg von rund 9.000 Stellen berichtet wurde, verzeichnet dieser Wirtschaftszweig im vierten Quartal 2023 gegenüber dem vierten Quartal 2022 den stärksten absoluten Rückgang von fast 100.000 Stellen unter den hier aufgeführten Wirtschaftsbereichen.

Sowohl im „Verarbeitenden Gewerbe“ als auch in den meisten Dienstleistungsbereichen ist das Stellenangebot gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Eine Ausnahme bildet der Bereich „Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ mit einem leichten Anstieg von rund 8.000 Stellen gegenüber dem vierten Quartal 2022. Allerdings ist zu beachten, dass die Größe der hier betrachteten Branchen sehr unterschiedlich ist. Daher kann eine vergleichsweise kleine absolute Veränderung in einer kleinen Branche durchaus einer relativ starken prozentualen Veränderung entsprechen, wenn man diese in Bezug zur Gesamtzahl der offenen Stellen in dieser Branche setzt. Angesichts der geringen Fallzahlen für kleine Branchen ist hier jedoch von einer hohen statistischen Unsicherheit auszugehen.

Created with Highstock 5.0.12Abb. 2: Veränderung der Zahl der offenen Stellen gegenüber Vorjahresquartalnach WirtschaftsbereichenAbb. 2: Veränderung der Zahl der offenen Stellen gegenüber Vorjahresquartal nach WirtschaftsbereichenAngaben der Betriebe im 4. Quartal 2023 in Tsd. (Bestand der offenen Stellen in Klammern hinter dem jeweiligenWirtschaftsbereich)Angaben der Betriebe im 4. Quartal 2023 in Tsd. (Bestand der offenen Stellen in Klammern hinter dem jeweiligen Wirtschaftsbereich)-21-43-230-30-208-46-99-6Land- und Forstwirtschaft (14)Bergbau/Energie/Wasser/Abfall (18)Verarbeitendes Gewerbe (204)Baugewerbe (168)Handel und KFZ-Reparatur (204)Verkehr und Lagerei (91)Information und Kommunikation (68)Finanz- und Versicherungsdienstl. (35)Unternehmensnahe Dienstl. (425)Sonstige Dienstleistungen (460)Öffentl. Verwaltung/Sozialvers. (39)Quelle: IAB-Stellenerhebung (vorläufige Zahlen). © IAB

Die Zahl der offenen Stellen ist vor allem in kleineren und mittelgroßen Betrieben rückläufig

Die Entwicklung der offenen Stellen zeigt für die in der Stellenerhebung ausgewerteten Betriebsgrößenklassen ein eindeutiges Bild (siehe Abbildung 3). Je kleiner die hier betrachtete Betriebsgrößenklasse ist, desto stärker fällt der im vierten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal berichtete absolute Rückgang aus.

Der Bestand an offenen Stellen für Betriebe mit weniger als 50 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist im Jahresvergleich um rund 162.000 Stellen gesunken. In Betrieben mit 50 bis 249 beziehungsweise 250 und mehr Beschäftigten sank die Zahl der offenen Stellen um 85.000 beziehungsweise 12.000. Auch im relativen Vergleich zur Gesamtzahl an offenen Stellen sehen wir die größten Rückgänge bei den Betrieben mit unter 50 Beschäftigten (-13%) sowie bei den Betrieben mit 50 bis 249 Beschäftigten (-17%). Bei den Betrieben mit mindestens 250 Beschäftigten liegt der Stellenbestand gegenüber dem Vorjahresquartal hingegen nur um 4 Prozent niedriger.

Created with Highstock 5.0.12Abb. 3: Veränderung der Zahl der offenen Stellen gegenüberVorjahresquartal nach BetriebsgrößeAbb. 3: Veränderung der Zahl der offenen Stellen gegenüber Vorjahresquartal nach BetriebsgrößeAngaben der Betriebe im 4. Quartal 2023 in Tsd. (Bestand der offenen Stellen in Klammernhinter der jeweiligen Betriebsgrößenklasse)Angaben der Betriebe im 4. Quartal 2023 in Tsd. (Bestand der offenen Stellen in Klammern hinter der jeweiligen Betriebsgrößenklasse)-162-85-12Unter 50 Beschäftigte (1.048)50 bis 249 Beschäftigte (406)250 Beschäftigte und mehr (271)Quelle: IAB-Stellenerhebung (vorläufige Zahlen). © IAB

Hohe Arbeitsnachfrage macht Engpässe wahrscheinlich

Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen ist ein Indikator dafür, wie schwierig es für Arbeitsuchende ist, eine neue Stelle zu finden. Das umgekehrte Verhältnis wird als Arbeitsmarktanspannung bezeichnet und stellt aus Sicht der Betriebe die Anzahl der Arbeitskräfte, die Betriebe einstellen möchte, dem Angebot an arbeitslosen Arbeitskräften gegenüber.

Je niedriger das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen ist und je höher damit die Arbeitsmarktanspannung ausfällt, desto mehr Schwierigkeiten dürften Betriebe – unter sonst gleichen Bedingungen – haben, ihre offenen Stellen zu besetzen. Wie zwei IAB-Studien zeigen, die als IAB-Kurzbericht 23/2018 und IAB-Kurzbericht 12/2023 erschienen sind, geht eine höhere Arbeitsmarktanspannung – aus Perspektive der Betriebe – mit einer geringeren Anzahl an Bewerbungen, einer längeren Suchdauer, einer größeren Anzahl an Suchkanälen sowie höheren Einstellungskosten einher.

Created with Highstock 5.0.12Abb. 4: Arbeitslosen-Stellen-Relation, bundesweit sowie inWest- und OstdeutschlandAbb. 4: Arbeitslosen-Stellen-Relation, bundesweit sowie in West- und OstdeutschlandZahl der Arbeitslosen je offene Stelle, 1. Quartal 2011 bis 4. Quartal 2023DeutschlandWestdeutschlandOstdeutschland1/20111/20121/20131/20141/20151/20161/20171/20181/20191/20201/20211/20221/20230123456789Quelle: IAB-Stellenerhebung (vorläufige Zahlen ab 2022). © IAB

Die Arbeitslosen-Stellen-Relation ist in Ostdeutschland geringfügig höher als in Westdeutschland

Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen hatte Ende 2022 im langjährigen Vergleich einen Tiefstand erreicht. Kamen im vierten Quartal 2010 noch 3,7 Arbeitslose auf eine offene Stelle, war es im vierten Quartal 2022 mit 1,2 Arbeitslosen pro offener Stelle nur noch rund ein Drittel des damaligen Werts gewesen (siehe Abbildung 4). Im ersten Quartal 2023 hat sich der Wert wieder leicht auf 1,5 Arbeitslose pro offener Stelle erhöht und verbleibt seither auf diesem Niveau. Im Vergleich zum Jahr 2010 zeigen sich am aktuellen Rand nur noch geringfügige Ost-West-Unterschiede bei der Arbeitslosen-Stellen-Relation. In den pandemiebedingten Lockdown-Phasen waren Niveau und Entwicklung in Ost- und Westdeutschland sehr ähnlich, am aktuellen Rand liegt die Relation von Arbeitslosen zu offenen Stellen in Ostdeutschland jedoch wieder leicht über dem westdeutschen Wert.

Ein anderer Indikator für betriebliche Rekrutierungsschwierigkeiten ist die Vakanzrate. Sie misst den Anteil der sofort zu besetzenden offenen Stellen an der gesamten Arbeitsnachfrage der Betriebe. Die gesamte betriebliche Arbeitsnachfrage entspricht der Summe aus der realisierten Nachfrage, genauer gesagt der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, und der kurzfristig nicht realisierten Nachfrage, also den sofort zu besetzenden offenen Stellen. Damit sind offene Stellen gemeint, bei denen der vom Betrieb gewünschte Arbeitsbeginn bereits überschritten ist und die Arbeitsstelle deshalb zu diesem Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit (anders als bei später zu besetzenden offenen Stellen) tatsächlich unbesetzt ist.

Die Vakanzrate hatte im vierten Quartal 2022 mit 4,5 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht. Seither ist die Rate wieder gesunken. Im vierten Quartal 2023 lag sie im Bundesgebiet bei 4,0 Prozent. Auf 100 von den Betrieben nachgefragte Arbeitskräfte kamen also zuletzt 4 sofort zu besetzende offene Stellen (siehe Abbildung 5). Während die Vakanzrate in Westdeutschland der des Bundesgebietes ähnelt, fällt der Rückgang zum Vorjahresquartal in Ostdeutschland etwas stärker aus. Dort beläuft sich die Vakanzrate aktuell auf einen Wert von 3,8 Prozent. Trotz des Rückganges bewegt sie sich immer noch auf einem vergleichsweisen hohen Niveau. Beispielsweise kamen zu Beginn der Covid-19-Rezession im zweiten Quartal 2020 auf 100 nachgefragte Arbeitskräfte 1,8 offene Stellen. Der aktuelle Wert von 4,0 liegt zudem weiterhin über dem Wert vor Beginn der Covid-19-Rezession: Im vierten Quartal 2019 waren auf 100 nachgefragte Arbeitskräfte 3,3 offene Stellen entfallen.

Created with Highstock 5.0.12Abb 5: Vakanzrate, bundesweit sowie in West- undOstdeutschlandAbb 5: Vakanzrate, bundesweit sowie in West- und OstdeutschlandAnteil der sofort zu besetzenden Stellen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigtenzuzüglich der sofort zu besetzenden offenen Stellen in Prozent, 1. Quartal 2011 bis 4. Quartal2023Anteil der sofort zu besetzenden Stellen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zuzüglich der sofort zu besetzenden offenen Stellen in Prozent, 1. Quartal 2011 bis 4. Quartal 2023DeutschlandWestdeutschlandOstdeutschland1/20111/20121/20131/20141/20151/20161/20171/20181/20191/20201/20211/20221/2023012345Quelle: IAB-Stellenerhebung (vorläufige Zahlen ab 2022). © IAB

Fazit

Der Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt sich auch im vierten Quartal 2023 insgesamt robust, trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung sowie der Herausforderungen durch Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung. Die Anzahl der offenen Stellen ist gegenüber dem Vorjahresquartal weiterhin rückläufig, verharrt jedoch im Vergleich zum Vorquartal auf stabilem Niveau. Auch wenn am Arbeitsmarkt insgesamt noch keine großen Einbrüche auszumachen sind, ist bei einer anhaltenden Rezession ein weiterer Rückgang des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots wahrscheinlich. Zugleich sind die Stellenbesetzungsprobleme selbst zum Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung geworden, etwa weil Aufträge infolge von Personalengpässen nicht oder nur zeitverzögert erledigt werden können.

Der Rückgang an offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr betrifft – mit wenigen Ausnahmen – die meisten Wirtschaftsbereiche, und dabei in erster Linie kleine und mittelgroße Betriebe. Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen liegt aber im vierten Quartal 2023 mit einer Arbeitslosen-Stellen-Relation von 1,5 Arbeitslosen pro offener Stelle weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Damit geht einher, dass Betriebe nach wie vor in hohem Ausmaß um Arbeitskräfte konkurrieren.

Datengrundlage: Die IAB-Stellenerhebung

Die IAB-Stellenerhebung wird als repräsentative Quartalsbefragung im Auftrag des IAB durchgeführt. Die Erhebung erfolgt seit 1989 im vierten Quartal jedes Jahres mit einem mehrteiligen Fragebogen. Es handelt sich um die einzige Erhebung in Deutschland, die repräsentativ die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Arbeitskräftebedarfs misst und Informationen zu den betrieblichen Rekrutierungsprozessen erhebt. Seit dem vierten Quartal 2005 wird die Zahl der offenen Stellen für jedes Quartal erhoben (für weitere Informationen zur IAB-Stellenerhebung siehe Bossler et al. 2020).

In der Hauptbefragung im vierten Quartal jedes Jahres werden jeweils etwa 7 Prozent der deutschen Betriebe mit sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kontaktiert. Der endgültige Rücklauf lag im vierten Quartal bisher zwischen 11.500 und 20.850 auswertbaren Fragebögen. Im ersten, zweiten und dritten Quartal des Folgejahres werden die Betriebe und Verwaltungen, die an der Hauptbefragung im vierten Quartal teilgenommen haben, erneut mit kurzen Nachbefragungen kontaktiert, um die Entwicklungen der Arbeitskräftenachfrage unterjährig zu aktualisieren. Auf dieser Basis werden für jedes Quartal repräsentative Aussagen getrennt für Ost- und Westdeutschland, für 6 Betriebsgrößenklassen sowie für 24 Wirtschaftszweige getroffen.

Bei den Angaben aus der IAB-Stellenerhebung handelt es sich nicht um administrativ erfasste Zahlen, sondern um hochgerechnete Werte aus einer Stichprobe, die mit einer gewissen Ungenauigkeit einhergehen. Bei der Interpretation sollte deshalb berücksichtigt werden, dass sich Veränderungen der Zahlenwerte zum Teil im Bereich des Stichprobenfehlers bewegen. Die Ungenauigkeit nimmt bei Betrachtung kleinerer Substichproben zu.

Die auf Basis der IAB- Stellenerhebung hochgerechnete Zahl der gemeldeten offenen Stellen weicht üblicherweise von der durch die BA-Statistik ausgewiesenen Zahl der gemeldeten offenen Stellen ab, da es sich bei der IAB-Stellenerhebung um eine Befragung von Betrieben handelt, bei der BA-Statistik der gemeldeten offenen Stellen hingegen um eine prozessproduzierte Statistik. Die Abweichungen sind in der Regel geringer, wenn man den Wirtschaftszweig Arbeitnehmerüberlassung ausklammert, da dessen Betriebe ein besonderes Meldeverhalten aufweisen. Eine ausführliche Beschreibung der Unterschiede zwischen der BA-Statistik der gemeldeten Stellen und den auf Basis der IAB-Stellenerhebung berichteten gemeldeten Stellen findet sich im Qualitätsbericht „Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen“ sowie im Methodenbericht „Umstellung der Statistik der gemeldeten Arbeitsstellen“.

In aller Kürze

  • Das von den Betrieben im vierten Quartal 2023 berichtete Stellenangebot bewegt sich mit knapp 1,73 Millionen offenen Stellen auf dem Niveau des Vorquartals.
  • Gegenüber dem Vorjahresquartal 2022 sank die Zahl der berichteten offenen Stellen um 13 Prozent.
  • Der stärkste absolute Rückgang gegenüber dem Vorjahresquartal 2022 zeigt sich in den Bereichen „Sonstige Dienstleistungen“, „Unternehmensnahe Dienstleistungen“ sowie beim „Verarbeitenden Gewerbe“. Der Rückgang an offenen Stellen betrifft in erster Linie kleine und mittelgroße Betriebe.
  • Das Verhältnis von Arbeitslosen zu offenen Stellen bleibt mit 1,5 auf einem niedrigen Niveau.
  • Auf 100 von den Betrieben nachgefragte Arbeitskräfte kommen aktuell 4 sofort zu besetzende offene Stellen.

Literatur

Bauer, Anja; Weber, Enzo (2024): Einschätzung des IAB zur wirtschaftlichen Lage – Januar 2024, In: IAB-Forum 31. Januar 2024.

Bossler, Mario; Gürtzgen, Nicole; Kubis, Alexander; Küfner, Benjamin; Lochner, Benjamin (2020): The IAB Job Vacancy Survey: design and research potential. In: Journal for Labour Market Research, Vol. 54, No. 1.

Bossler, Mario; Gürtzgen, Nicole; Kubis, Alexander; Moczall Andreas (2018): IAB-Stellenerhebung von 1992 bis 2017: So wenige Arbeitslose pro offene Stelle wie nie in den vergangenen 25 Jahren. IAB-Kurzbericht Nr. 23.

Bossler, Mario; Popp, Martin (2023): Arbeitsmarktanspannung aus beruflicher und regionaler Sicht: Die steigende Knappheit an Arbeitskräften bremst das Beschäftigungswachstum. IAB-Kurzbericht Nr. 2.

Kubis, Alexander (2024): IAB-Stellenerhebung 4/2023: Weiterhin 1,73 Millionen offene Stellen. In: IAB-Forum 07. März 2024, Nürnberg.

 

Die hier veröffentlichten Daten und weitere Informationen können auf der Website der IAB-Stellen­erhebung heruntergeladen werden.

 

Beitragsbild: Dmitry Nikolaev/stock.adobe.com

DOI: 10.48720/IAB.FOO.20240319.01

 

Gürtzgen, Nicole; Kubis, Alexander; Popp, Martin (2024): IAB-Monitor Arbeitskräftebedarf 4/2023: Rückgang der offenen Stellen insbesondere bei kleinen und mittelgroßen Betrieben, In: IAB-Forum 19. März 2024, https://www.iab-forum.de/iab-monitor-arbeitskraeftebedarf-3-2023-die-vakanzrate-ist-insbesondere-in-ostdeutschland-gesunken-2/, Abrufdatum: 17. November 2024