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Kündigungen durch Beschäftigte dominieren die betrieblichen Personalabgänge

20. Juni 2023

Im Betrachtungszeitraum bilden Kündigungen durch Beschäftigte meist den größten Anteil der Personalabgänge, noch vor den Kündigungen durch die Arbeitgeber, die vor allem in Krisenzeiten an Bedeutung gewinnen. Der Trend der letzten Jahre zeigt, dass auslaufende Befristungen eine immer geringere Rolle spielen, wohingegen Abgänge in den (Vor-)Ruhestand an Relevanz gewinnen. Zusammen mit den Kündigungen bestimmen letztere einen immer größeren Teil der Arbeitsmarktfluktuation. Damit dürfte die Attraktivität der Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte zunehmen wichtiger werden. Die Daten stammen aus dem IAB-Betriebspanel, das dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum feiert.

Das Liniendiagramm zeigt die Anteile verschiedener Arten der Personalabgänge in Betrieben für die Jahre von 1996 bis 2022. Betrachtet werden Kündigungen durch Beschäftigte, Kündigungen durch die Arbeitgeber, Renteneintritte, Abgänge durch Befristungsende, Einvernehmliche Aufhebungen, Abgänge durch Ausbildungsende und Versetzungen in einen anderen Betrieb. Weitere Informationen zum Diagramm finden Sie im begleitenden Text. Die Darstellung basiert auf Werten des IAB-Betriebspanels.

Erwerbspersonenpotenzial: Deutlicher Rückgang des Arbeitskräfteangebots in den kommenden Jahrzehnten

5. Mai 2023

Nachdem das Arbeitskräfteangebot seit dem Jahr 2000 von etwa 43,4 Millionen auf gut 45,7 Millionen Personen im Jahr 2020 gestiegen ist, dürfte die Zahl der Personen, die dem deutschen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, bis zum Jahr 2060 auf 40,4 Millionen sinken. Damit nimmt sie über vier Jahrzehnte um rund 11,7 Prozent ab. Der rein demografische Effekt ist stark negativ. Er wird in der Entwicklung nur teilweise durch steigende Erwerbsquoten und positive Nettozuwanderung ausgeglichen. Die Migration verschiebt sich von der EU auf Drittländer. Detaillierte Informationen dazu lesen Sie im IAB-Discussion Paper 5/2023.

Das Diagramm zeigt das vergangene (2000 bis 2020) und prognostizierte (2021 bis 2060 mit 66% Konfidenzintervall) Erwerbspersonenpotential für Deutschland. Es liegt im Jahr 2000 bei 43,4 Millionen Personen, im Jahr 2020 bei 45,7 Millionen und nach unseren Modellergebnissen zwischen 37,9 Millionen und 42,9 Millionen Personen im Jahr 2060, wobei die Punktschätzung bei 40,4 Millionen liegt.

Betriebliche Ausbildung: Höhere Übernahmequoten sind nur teilweise auf einen Anstieg der Übernahmen zurückzuführen

14. März 2023

Zwischen 2010 und 2019 ist die Quote der übernommenen Auszubildenden von 61 Prozent auf 77 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung ist auf vermehrte Übernahmen durch die Betriebe (+14%) sowie auf einen Rückgang der Ausbildungsabschlüsse (–10%) zurückzuführen.
Mit Beginn der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 gab es einen leichten Anstieg der Abschlüsse, aber auch einem Rückgang der Übernahmen – dadurch sank auch die Übernahmequote vorübergehend. Im weiteren Verlauf der Krise stieg die Übernahmequote und erreichte 2022 wieder das Niveau von 2019, was sich vor allem auf den Rückgang der Ausbildungsabschlüsse zurückführen lässt. Mehr Informationen dazu lesen Sie im IAB-Kurzbericht 3/2023.

Das Diagramm zeigt die Entwicklung der abgeschlossenen Ausbildungen und übernommenen Auszubildenden von 2010 bis 2022 als indizierte Werte (2010=100) sowie die Übernahmequote für diese Jahre. Eine Beschreibung finden Sie im begleitenden Text. Die Darstellung basiert auf hochgerechneten Werten des IAB-Betriebspanels 2010 bis 2022.

Erwerbsbeteiligung von Älteren legt deutlich zu

19. Dezember 2022

Ohne entsprechenden Ausgleich würde das Erwerbspersonenpotenzial aus demografischen Gründen bis 2035 um sieben Millionen Personen schrumpfen. Eine starke Beteiligung älterer Beschäftigter ist wichtig, um diese Schrumpfung auszugleichen.
Tatsächlich nimmt bei den 60- bis 64-Jährigen die Quote der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit mehr als 20 Prozentpunkten seit 2012 deutlich zu. Gleichzeitig steigen auch die Erwerbsquoten von Älteren. In den vergangenen zehn Jahren haben sie um rund 16 Prozentpunkte zugelegt. Das entspricht gut einer Million zusätzlichen Arbeitskräften. Zu Beginn der Corona-Pandemie zogen sich manche vom Arbeitsmarkt zurück, danach setzte sich der Positivtrend aber fort.

Das Liniendiagramm zeigt die Erwerbs- und Beschäftigungsquoten der 60- bis 64-Jährigen, genauer gesagt die Anteile der Erwerbspersonen und die Anteile sozialversicherungspflichtig Beschäftigter an der Gesamtbevölkerung in Prozent. Zu den Erwerbspersonen zählen hier sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte, nichterwerbstätige Arbeitslose, Selbständige und Beamte. Es zeigt sich, dass beide Quoten im dargestellten Zeitraum deutlich steigen. Mehr Informationen sind im Text zur Grafik zu finden. Die hier dargestellten Werte sind Berechnungen des IAB auf einer Datengrundlage von Mikrozensus, Statistik der Bundesagentur für Arbeit und Destatis.

Reallöhne von Pflegekräften steigen überdurchschnittlich

12. Oktober 2022

Beeinflusst von Corona-Krise und Inflation stagnieren die durchschnittlichen Reallöhne aller Beschäftigten sowie der Fachkräfte und Helfer seit 2019. In den Pflegeberufen hingegen sind die Löhne stärker gewachsen als die Verbraucherpreise. Die preisbereinigten Entgelte der Fachkräfte in der Altenpflege nahmen zwischen 2012 und 2021 mit 25 Prozent am stärksten zu, bei den Helfern waren es 24 Prozent. Auch der reale Lohnzuwachs in der Krankenpflege liegt über dem Durchschnitt (20 % bei den Fachkräften, 12 % bei den Helfern).
Detaillierte Informationen dazu finden Sie in der Publikation Entgelte von Pflegekräften 2021.

Das Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Reallöhne in ausgewählten Pflegeberufen von 2012 bis 2021, wobei es sich um indizierte Werte handelt, d. h. 2012 wurden alle Werte auf Null gesetzt. Es zeigt sich, dass die Entgelte in den Pflegeberufen seit 2012 stärker gewachsen sind, als die Verbraucherpreise und auch stärker als die Durchschnittslöhne aller Beschäftigten. Die Daten stammen aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit, dem Statistisches Bundesamt und eigenen Berechnungen des IAB.

Freie Mitarbeit, Leiharbeit und Praktika erholten sich bis 2021 nur langsam vom coronabedingten Einbruch

21. Juli 2022

Bedingt durch die Covid-19-Pandemie mussten die Betriebe ihre Personalressourcen auf verschiedene Arten anpassen. Neben Maßnahmen wie Kurzarbeit und Arbeitszeitreduzierungen wurde auch externes Personal verringert, also Beschäftigte in freier Mitarbeit sowie Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter. Pandemiebedingt sank die Anzahl der Praktika ebenfalls. Alle drei Erwerbsformen haben sich im Jahr 2021 von dem starken Einbruch in 2020 nur langsam erholt. Wegen der fehlenden offenen Stellen und Praktika hatten besonders junge Menschen im Übergang zwischen dem Bildungssystem und dem Arbeitsleben keine leichten Einstiegsbedingungen.
Einen Überblick über die Entwicklung der Erwerbsstrukturen gibt die Datei „Erwerbsstrukturen im Wandel – Daten aus dem IAB-Betriebspanel“.

Das Liniendiagramm zeigt die Anteile der Beschäftigten in freier Mitarbeit, Leiharbeit und Praktika von 2018 bis 2021. 2018 lagen die Anteile bei allen drei Erwerbsformen zwischen 1 und 2 Prozent, 2020 nur noch zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. 2021 stiegen die Anteile wieder leicht, bewegen sich aber immer noch im Bereich zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. Die Datenbasis für die Grafik ist das IAB-Betriebspanel

Der Befristungsanteil ist in größeren Betrieben höher

13. Mai 2022

Im Jahr 2021 gab es in Deutschland rund 4,0 Millionen sozialversicherungspflichtige Neueinstellungen. Davon waren 32 Prozent, also rund 1,3 Millionen Stellen befristet. In Betrieben mit mehr als 75 Beschäftigten zeigt sich hierbei ein deutlich höherer Befristungsanteil (38 %) als bei kleineren Betrieben (27 %). Befristungen ohne Sachgrund kommen in größeren Betrieben mit einem Anteil von 27 Prozent fast doppelt so häufig vor wie in kleineren, wo deren Anteil nur bei 14 Prozent liegt. Zu vermuten ist, dass diese Art von Befristungen mehrheitlich als eine Art „verlängerte Probezeit“ genutzt wird. Weitere Aspekte zu „Befristungen bei Neueinstellungen 2021“ lesen Sie in der gleichnamigen IAB-Publikation.

Das gestapelte Säulendiagramm zeigt die Anteile unbefristeter und befristeter sozialversicherungspflichtiger Neueinstellungen 2021, differenziert nach Betriebsgröße. Die Werte basieren auf Angaben befragter Betriebe im Rahmen der IAB-Stellenerhebung. Mehr Informationen entnehmen Sie dem Text zur Grafik.

Im ersten Pandemiejahr haben sich die Arbeitszeiten von Männern und Frauen ein Stück weit angenähert

8. März 2022

Dass Mütter im Vergleich zu Vätern einen geringeren Erwerbsumfang haben, bleibt auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie unverändert. Allerdings ist es im Laufe des ersten Pandemiejahrs insgesamt eher zu einer Annäherung als zu einer Verstärkung der Unterschiede gekommen. Besonders auffällig ist die Angleichung der Arbeitszeit bei Müttern und Vätern mit vollzeitbetreuten Kindern. In der Gruppe mit dem geringsten Erwerbsumfang – Mütter, deren Kinder nicht oder nur in Teilzeit betreut wurden – hatte sich die Lücke zur entsprechenden Gruppe von Vätern zumindest nicht weiter vergrößert. Mehr zu diesem Thema lesen Sie im IAB-Kurzbericht 5/2022.

IAB-Arbeitsmarktbarometer: erstmals leichter Anstieg seit August 2021

27. Januar 2022

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der einen Ausblick auf die Entwicklung des Arbeitsmarkts gibt. Der Gesamtwert wird aus dem Mittelwert der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ gebildet. Die Komponente „Arbeitslosigkeit“ ist gegenüber Dezember um 0,5 Punkte auf 99,7 Punkte gestiegen. Die Beschäftigungskomponente liegt bei 104,8 Punkten, 0,6 Punkte höher als im Vormonat. Das Barometer insgesamt ist um 0,6 Punkte auf 102,3 Punkte gestiegen. „Omikron wächst sich zur bislang höchsten Corona-Welle aus, aber der Arbeitsmarkt könnte ohne große Schrammen durchkommen“, berichtet IAB-Forscher Enzo Weber.

Das Diagramm mit drei Linien stellt die Entwicklung des Arbeitsmarktbarometer vom Januar 2011 bis Januar 2020 dar. Abgebildet sind die monatlichen Werte der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ sowie des daraus gebildeten Gesamtwertes. Eine genauere Beschreibung der Grafik können sie dem begleitenden Text entnehmen. Die Darstellung basiert auf Berechnungen des IAB, Werten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit sowie der Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit.

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