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Reallöhne von Pflegekräften steigen überdurchschnittlich

12. Oktober 2022

Beeinflusst von Corona-Krise und Inflation stagnieren die durchschnittlichen Reallöhne aller Beschäftigten sowie der Fachkräfte und Helfer seit 2019. In den Pflegeberufen hingegen sind die Löhne stärker gewachsen als die Verbraucherpreise. Die preisbereinigten Entgelte der Fachkräfte in der Altenpflege nahmen zwischen 2012 und 2021 mit 25 Prozent am stärksten zu, bei den Helfern waren es 24 Prozent. Auch der reale Lohnzuwachs in der Krankenpflege liegt über dem Durchschnitt (20 % bei den Fachkräften, 12 % bei den Helfern).
Detaillierte Informationen dazu finden Sie in der Publikation Entgelte von Pflegekräften 2021.

Das Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Reallöhne in ausgewählten Pflegeberufen von 2012 bis 2021, wobei es sich um indizierte Werte handelt, d. h. 2012 wurden alle Werte auf Null gesetzt. Es zeigt sich, dass die Entgelte in den Pflegeberufen seit 2012 stärker gewachsen sind, als die Verbraucherpreise und auch stärker als die Durchschnittslöhne aller Beschäftigten. Die Daten stammen aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit, dem Statistisches Bundesamt und eigenen Berechnungen des IAB.

Freie Mitarbeit, Leiharbeit und Praktika erholten sich bis 2021 nur langsam vom coronabedingten Einbruch

21. Juli 2022

Bedingt durch die Covid-19-Pandemie mussten die Betriebe ihre Personalressourcen auf verschiedene Arten anpassen. Neben Maßnahmen wie Kurzarbeit und Arbeitszeitreduzierungen wurde auch externes Personal verringert, also Beschäftigte in freier Mitarbeit sowie Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter. Pandemiebedingt sank die Anzahl der Praktika ebenfalls. Alle drei Erwerbsformen haben sich im Jahr 2021 von dem starken Einbruch in 2020 nur langsam erholt. Wegen der fehlenden offenen Stellen und Praktika hatten besonders junge Menschen im Übergang zwischen dem Bildungssystem und dem Arbeitsleben keine leichten Einstiegsbedingungen.
Einen Überblick über die Entwicklung der Erwerbsstrukturen gibt die Datei „Erwerbsstrukturen im Wandel – Daten aus dem IAB-Betriebspanel“.

Das Liniendiagramm zeigt die Anteile der Beschäftigten in freier Mitarbeit, Leiharbeit und Praktika von 2018 bis 2021. 2018 lagen die Anteile bei allen drei Erwerbsformen zwischen 1 und 2 Prozent, 2020 nur noch zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. 2021 stiegen die Anteile wieder leicht, bewegen sich aber immer noch im Bereich zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. Die Datenbasis für die Grafik ist das IAB-Betriebspanel

Der Befristungsanteil ist in größeren Betrieben höher

13. Mai 2022

Im Jahr 2021 gab es in Deutschland rund 4,0 Millionen sozialversicherungspflichtige Neueinstellungen. Davon waren 32 Prozent, also rund 1,3 Millionen Stellen befristet. In Betrieben mit mehr als 75 Beschäftigten zeigt sich hierbei ein deutlich höherer Befristungsanteil (38 %) als bei kleineren Betrieben (27 %). Befristungen ohne Sachgrund kommen in größeren Betrieben mit einem Anteil von 27 Prozent fast doppelt so häufig vor wie in kleineren, wo deren Anteil nur bei 14 Prozent liegt. Zu vermuten ist, dass diese Art von Befristungen mehrheitlich als eine Art „verlängerte Probezeit“ genutzt wird. Weitere Aspekte zu „Befristungen bei Neueinstellungen 2021“ lesen Sie in der gleichnamigen IAB-Publikation.

Das gestapelte Säulendiagramm zeigt die Anteile unbefristeter und befristeter sozialversicherungspflichtiger Neueinstellungen 2021, differenziert nach Betriebsgröße. Die Werte basieren auf Angaben befragter Betriebe im Rahmen der IAB-Stellenerhebung. Mehr Informationen entnehmen Sie dem Text zur Grafik.

Im ersten Pandemiejahr haben sich die Arbeitszeiten von Männern und Frauen ein Stück weit angenähert

8. März 2022

Dass Mütter im Vergleich zu Vätern einen geringeren Erwerbsumfang haben, bleibt auch in Zeiten der Covid-19-Pandemie unverändert. Allerdings ist es im Laufe des ersten Pandemiejahrs insgesamt eher zu einer Annäherung als zu einer Verstärkung der Unterschiede gekommen. Besonders auffällig ist die Angleichung der Arbeitszeit bei Müttern und Vätern mit vollzeitbetreuten Kindern. In der Gruppe mit dem geringsten Erwerbsumfang – Mütter, deren Kinder nicht oder nur in Teilzeit betreut wurden – hatte sich die Lücke zur entsprechenden Gruppe von Vätern zumindest nicht weiter vergrößert. Mehr zu diesem Thema lesen Sie im IAB-Kurzbericht 5/2022.

IAB-Arbeitsmarktbarometer: erstmals leichter Anstieg seit August 2021

27. Januar 2022

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der einen Ausblick auf die Entwicklung des Arbeitsmarkts gibt. Der Gesamtwert wird aus dem Mittelwert der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ gebildet. Die Komponente „Arbeitslosigkeit“ ist gegenüber Dezember um 0,5 Punkte auf 99,7 Punkte gestiegen. Die Beschäftigungskomponente liegt bei 104,8 Punkten, 0,6 Punkte höher als im Vormonat. Das Barometer insgesamt ist um 0,6 Punkte auf 102,3 Punkte gestiegen. „Omikron wächst sich zur bislang höchsten Corona-Welle aus, aber der Arbeitsmarkt könnte ohne große Schrammen durchkommen“, berichtet IAB-Forscher Enzo Weber.

Das Diagramm mit drei Linien stellt die Entwicklung des Arbeitsmarktbarometer vom Januar 2011 bis Januar 2020 dar. Abgebildet sind die monatlichen Werte der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ sowie des daraus gebildeten Gesamtwertes. Eine genauere Beschreibung der Grafik können sie dem begleitenden Text entnehmen. Die Darstellung basiert auf Berechnungen des IAB, Werten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit sowie der Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit.

Aus Sicht der Betriebe hat sich die Produktivität durch Homeoffice meist nicht verschlechtert

3. Dezember 2021

Rund 60 Prozent der Homeoffice-Betriebe geben an, dass die Arbeit im Homeoffice keine Auswirkungen auf die Produktivität der Beschäftigten hat. Auch in anderen ausgewählten Bereichen stellt der größte Teil der Betriebe keine Veränderungen fest. Mit Fokus auf negative und positive Einschätzungen ergibt sich das folgende Bild: Die Auswirkungen auf innerbetriebliche Kommunikation und das Einarbeiten von neuen Beschäftigten werden von einem größeren Anteil der Betriebe negativ gesehen. Die Arbeitsmoral, die Produktivität sowie die Qualität der Arbeit hingegen sieht der größere Anteil der Betriebe verbessert.
Detailliertere Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Betriebe finden Sie in den Ergebnisse aus Welle 19 der Studie „Betriebe in der Corona-Krise“.

Das gestapelte Balkendiagramm zeigt die Einschätzung der Betriebe zu den Auswirkungen von Homeoffice in der Covid-19-Pandemie. Dargestellt sind die Anteile der Betriebe, die Homeoffice anbieten und die folgenden Effekte infolge des Homeoffice auf verschiedene Bereiche im Betrieb beobachtet haben: positive Auswirkungen, keine Auswirkungen und negative Auswirkungen. Zusätzlich ist noch der Anteil abgebildet, der „weiß nicht“ angegeben hatte, bzw. keine Angabe gemacht hat. Die genannten Angaben sind für jeden Bereich in je einem Balken gestapelt und addieren sich dort zu 100 Prozent. Abgebildet sind die Bereiche: Arbeitsmoral, Produktivität der Beschäftigten, Qualität der geleisteten Arbeit, Kommunikation zwischen den Beschäftigten, Kommunikation zwischen Beschäftigten und Führungskräften sowie Anleitung bzw. Einarbeitung von neuen Beschäftigten. Eine genauere Beschreibung der Grafik können sie dem Text entnehmen, der bei der Grafik steht. Die Darstellung basiert auf Werten der IAB-Betriebsbefragung „Betriebe in der Corona-Krise“, Welle 19, die vom 2.11. bis 16.11.2021 stattfand.

40 Prozent der in Deutschland lebenden Afghaninnen und Afghanen sind erwerbstätig

25. Oktober 2021

Die Beschäftigungsquote der afghanischen Staatsangehörigen in Deutschland belief sich zum 30.4.2021 auf 40 Prozent, das sind 3 Prozentpunkte mehr als bei den Beschäftigten aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern insgesamt. Nachdem die Beschäftigungsquote durch den starken Zuzug 2015 und 2016 zunächst eingebrochen war, hatte sie bereits im Jahr 2019 die 40-Prozent-Schwelle wieder überschritten. Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde dieser Anstieg unterbrochen, seitdem ist eine Stagnation der Beschäftigungsentwicklung zu beobachten. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Bevölkerung aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern wieder. Detailliertere Informationen dazu finden Sie im IAB-Forschungsbericht 9/2021.

Das Liniendiagramm stellt die Entwicklung der Beschäftigungsquoten von afghanischen Staatsangehörigen in Deutschland derselben Entwicklung bei Staatsangehörigen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern insgesamt gegenüber. Abgebildet sind die jährlichen Werte vom Jahr 2008 bis zum Jahr 2021. Zu den 8 wichtigsten Asylherkunftsländern zählen Afghanistan, Eritrea, Iran, Irak, Pakistan, Somalia und Syrien. Eine genauere Beschreibung der Grafik können sie dem begleitenden Text entnehmen. Die Darstellung basiert auf Werten der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit, dem Ausländerzentralregister sowie eigenen Berechnungen und Auswertungen.

Die Lohnschere zwischen Alten- und Krankenpflege schließt sich auch 2020 weiterhin nur langsam

29. September 2021

Seit Jahren liegt die Bezahlung in der Altenpflege unter dem Durchschnitt aller Beschäftigten und gleichzeitig deutlich unter den Löhnen in der Krankenpflege. Dem entgegen wirkt die seit dem Jahr 2012 zu beobachtende Entwicklung: Die Entgelte in der Krankenpflege sind weitgehend entsprechend der allgemeinen Lohnentwicklung gestiegen, in der Altenpflege waren die Steigerungen leicht überdurchschnittlich. Dadurch wurden die bestehenden Lohnunterschiede zwischen Alten- und Krankenpflege auch im Jahr 2020 geringer, sind aber immer noch stark ausgeprägt. Detailliertere Informationen dazu finden Sie in der Publikation „Entgelte von Pflegekräften 2020“.

Das Liniendiagramm zeigt die Medianwerte der monatlichen Bruttoentgelte in der Alten- und in der Krankenpflege in Euro von Jahr 2012 bis zum Jahr 2020. Es werden dabei die Fachkraft- und die Helfertätigkeiten unterschieden. Eine genauere Beschreibung können sie dem begleitenden Text entnehmen. Der Darstellung basiert auf Werten der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit sowie eigenen Berechnungen.

Beschäftigungszuwachs bricht in der Corona-Krise besonders bei Helfertätigkeiten ein

24. August 2021

Von 2015 bis zum Beginn des Jahres 2020 führte die gute konjunkturelle Entwicklung zu einem stetigen Beschäftigungswachstum über alle Anforderungsniveaus hinweg. Der erste coronabedingten Lockdown bringt einen deutlichen Einbruch, wo üblicherweise ein saisonbedingter Frühjahrsaufschwung stattfindet. Die Lücke zwischen dem tatsächlichen Beschäftigungsverlauf und einem fiktivem ohne Corona-Krise fällt bei den Helfertätigkeiten am größten aus. Allerdings erholte sich die Beschäftigung auf dem Helferniveau bereits ab Juni 2020 und damit zwei Monate früher als die Gesamtbeschäftigung.
Detailliertere Informationen dazu finden Sie im „IAB-Kurzbericht 16/2021“.

Das Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Beschäftigung von März 2015 bis Dezember 2020. Dargestellt ist diese Entwicklung für die folgenden Anforderungsniveaus: Experten, Spezialisten, Fachkräfte und Helfer. Ab dem Beginn der Corona-Krise im März 2020 ist zusätzlich zum realen Beschäftigungsverlauf auch der fiktive Verlauf erfasst. Es zeigt sich, dass der erste coronabedingte Lockdown einen deutlichen Einbruch bringt, wo üblicherweise ein saisonbedingter Frühjahrsaufschwung stattfindet. Am stärksten tritt das bei den Helfertätigkeiten auf. Diese Darstellung basiert auf Daten der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit.

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